Ablauf des Projektes „Generation X – Ohne Moos nix los!“

1.       Inhaltliche Veranstaltungen·Projektgruppentreffen

Nachdem auf dem ersten Treffen der Projektgruppe die Arbeitsplanung besprochen worden war, wurden auf den folgenden Treffen folgende Themen behandelt:

  • Kinder- und Jugendarmut
  • Ausbildungsplatzsituation junger Frauen
  • Jugendarbeitslosigkeit
  • Drogenpolitik

Die Veranstaltungen waren zumeist gut besucht und boten Platz für anregende Diskussionen. Die inhaltliche Auseinandersetzung mit diesen Themen war eine der Grundlagen für die später erarbeiteten Anträge.

Im Anschluß an die Diskussionen wurden zumeist noch zu folgende inhaltliche Veranstaltungen und Aktionen durch die Projektgruppe vorbereitet.

·Seminare

Um die ProjektteilnehmerInnen inhaltlich zu qualifizieren, wurden zwei Seminare angeboten:

  • zum Thema „Armut im Wohlstand“
  • zum Thema „Generation X“

·Konferenzen

Im Laufe des Projektes hat die Projektgruppe Positionen und Forderungen zu den jeweiligen Themen entwickelt, die in Form von Anträgen auf Konferenzen der Kölner Jusos beraten wurden.

So organisierte die Projektgruppe drei zentrale Konferenzen: zwei UBDKen und eine AG-Konferenz. (Alle Beschlüsse dieser Konferenzen sind in dieser Broschüre dokumentiert.)

2.       Straßenaktionen

Straßenaktionen waren ein wichtiger Bestandteil der Projektarbeit. Die Projektgruppe hatte so die Gelegenheit, die gewonnen inhaltlichen Positionen öffentlichkeitswirksam zu präsentieren sowie mit PassantInnen zu diskutieren. Die Projektgruppe führte folgende Aktionen durch:

·Kundgebung auf dem Rudolfplatz

Die Kundgebung auf dem Rudolfplatz war die erste Aktion des Projektes. Nach einer Delegiertenkonferenz, auf dem u.a. das Projekt vorgestellt worden ist, diskutierten wir mit Thomas Münch (KALZ), Dörte Gerstenberg (SPD-Fraktion im Rat der Stadt Köln), Bernhard Ensmann (CDU-Fraktion im Rat der Stadt Köln) und Arndt Schwendy (Leiter des Sozialamtes der Stadt Köln) über die Situation von SozialhilfeempfängerInnen. In der Diskussion wurden unterschiedliche Standpunkte der TeilnehmerInnen deutlich sichtbar. Ensmann z.B. erntete deutliches Mißfallen für seine Äußerungen, es gäbe vielfach Sozialhilfemißbrauch.

Diese Aktion war gelungen. Sie ist als Alternative zu einer Podiumsdiskussion im Saal der Delegiertenkonferenz ein richtiger Schritt an die Öffentlichkeit gewesen, der von den Zeitungen mit ausführlichen Berichten honoriert worden ist. Auch konnten wir fast 1.000 Flugblätter verteilen.

·Ausbildungsplätze für junge Frauen

Bei dieser erfolgreichen Aktion, die in der Schildergasse stattfand, konnten vor allem junge Frauen angesprochen werden. Wir hatten eine Bodenzeitung, ein Flugblatt und einen Leitfaden zur Argumentation mit PassantInnen erstellt. Dies hat wesentlich mit dazu beigetragen, daß wir uns in der Öffentlichkeit gut darstellen konnten.

·Sozialhilfe

Diese Aktion fand in Köln-Vingst statt, also in dem Stadtteil Kölns mit der größten Dichte an SozialhilfeempfängerInnen. Hintergrund dieser Aktion war eine Broschüre der SPD-Bundestagsfraktion, die SozialhilfeempfängerInnen auf ihre Rechte hinwies. Diese Broschüre wurde von der CDU als eine „Anleitung zum Sozialhilfemißbrauch“ diffamiert.

·Gegen das neue Nutzungskonzept für die Domumgebung

Eine bunte Anzahl unterschiedlicher Gruppen hatte sich im April auf der Domplatte versammelt, um gegen dieses Nutzungskonzept zu protestieren, das sich vor allem gegen Obdachlose und Bettler richtet. Durch unser Flugblatt ist es gelungen, mit zahlreichen PassantInnen ins Gespräch zu kommen und ihnen unsere Kritik an diesem Nutzungskonzept zu vermitteln.

·Werbung für den Jugendkongreß

Darüberhinaus haben die Projektgruppe und viele Kölner Juso-AGen zahlreiche Info-Stände für den Jugendkongreß durchgeführt. Besonders spektakulär war die zentrale Aktion am Vorabend des Jugendkongresse vor der Dresdener Bank am Rudolfplatz. Thema war die ungleiche Verteilung des Reichtums in Deutschland. Wir hatten ein großes Transparent erstellt, auf dem die ungerechte Verteilung des Reichtums deutlich dargestellt wurde, und verteilten darauf abgestimmte Flugblätter.

3.       Der Jugendkongreß

Zusammen mit dem Juso-Bezirk Mittelrhein und den Jusos NRW führten wir zum Abschluß des Projektes einen Jugendkongreß durch. Dieser umfaßte inhaltliche Arbeitsgruppen sowie eine abschließende Podiumsdiskussion.

Die drei Arbeitsgruppen beschäftigten sich mit folgenden Themen:

  • Jugendarmut & Ausbildung
  • Lebensraum Schule
  • Lebenswirklichkeit von Frauen

Alle Arbeitsgruppen wurden von den TeilnehmerInnen positiv bewertet. Diese fühlten sich durch die Gestaltung der Arbeitsgruppen angesprochen und waren bereit, aktiv in ihrer Arbeitsgruppe mitzuarbeiten. Insofern ist es nicht überraschend, daß in allen Arbeitsgruppen gute Ergebnisse erzielt werden konnten.

Die TeilnehmerInnenzahl war durchaus zufriedenstellend; immerhin nahmen letztlich über 50 Menschen an dem Kongreß teil.

In der abschließenden Podiumsdiskussion stellten sich die Juso-Bezirksvorsitzende Jessica Wischmeier und der SPD-Bundestagsabgeordnete Konrad Gilges den Anwesenden zur Diskussion, die insgesamt informativ und spannend verlief.

4.       Ergebnisse unserer Projektarbeit·Qualifizierung der eigenen Mitglieder

Die aktive Mitarbeit der GenossInnen in der Projektgruppe und den öffentlichen Aktionen hat für alle Beteiligten ein Plus an Erfahrungen gebracht. Auf diese Art kann Juso-Arbeit (bspw. wie eine Bodenzeitung gemacht wird) erlernt werden. Die inhaltlichen Veranstaltungen haben jeweils ein Thema anreißen können und zunächst ein Angebot dargestellt, sich einen Überblick und Einstieg in ein bestimmtes Thema zu verschaffen (bspw. Privatisierung von Jugendzentren). Das Einstiegsseminar wurde von allen TeilnehmerInnen als positiv bewertet.

·Einflußnahme auf die SPD

Während des Projektes waren mehrere MandatsträgerInnen der SPD in Veranstaltungen einbezogen. Zu nennen ist hier etwa die AG-Konferenz zum Thema „Privatisierung der kommunalen Jugendzentren“, auf der der jugendpolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion, die Stadtjugendpflegerin und andere Verantwortliche der Jugendhilfe anwesend waren.

Wir Kölner Jusos werden unsere Beschlüsse in die SPD hineintragen und versuchen, für sie Mehrheiten zu erringen.