Am 17. Februar 2001 wird ein neuer Vorstand der Kölner Jusos gewählt. Für den Vorsitz kandidieren Karsten Schernick von der Juso-Linken und Christian Joisten von den jungen Sozialdemokraten. Lutz Gradewald vom sog. AGen-Verbund kandidiert ebenfalls, seine Erfolgsaussichten sind aber eher gering.
Die jungen Sozialdemokraten haben sich in den letzten Jahren insbesondere in den Wahlkämpfen als treue Parteijugend profiliert, die mit unpolitischen „Events“ die Jugend für die SPD zu gewinnen versucht. Zu diesem Zwecke wurde schon vor längerem ein junges Team aufgebaut, das im Laufe des Zeit häufig seine Namen wechselte: SPD-Club, SPD-Team, Youth for Schröder, Heugel-Team oder Youth pro Clement.
Aktuell nennt sich die junge rechte Truppe „Red-Sox-Team“. Große Teile der SPD finden es toll, dass junge Leute engagiert Wahlkampf für die jeweiligen KandidatInnen machen – und dabei schön brav auf Parteilinie bleiben.
Die Juso-Linke setzt demgegenüber mehr auf Inhalte, da es ihr in erster Linie darum geht, für linke Politik zu werben. Dabei setzt sie bei den Bedürfnissen und materiellen Interessen junger Leute an, die weit über unpolitische Events hinausgehen. Die Juso-Linke steht für eine sinnvolle Verbindung von Inhalten mit politischen Aktionen.
Dass einflussreiche Teile der SPD sich für einen Erfolg des Red-Sox-Teams einsetzen, kann nicht verwundern, schließlich stehen die Juso-Linken dem Kurs der Schröder-SPD kritisch gegenüber. Aber zum Glück entscheiden die Jusos noch selbst über ihren Vorsitzenden. Und da kann Karsten Schernick sich denn vielleicht doch durchsetzen.