Tätigkeitsbericht für 2004

des Vereins zur Förderung der politischen Kultur / des Sozialistischen Forums Rheinland.

Der Verein und sein Kooperationspartner, das Sozilistische Forum Rheinland, konnten auch im Jahr 2004 ihre erfolgreiche Arbeit fortsetzen und haben wieder zahlreiche Bildungsveranstaltungen angeboten. Auch die Kooperationen konnten fortgesetzt und erweitert werden. Mit verschiedenen öffentlichkeitswirksamen Aktionen und Veranstaltungen haben wir weiter versucht, in die politische Debatte von links einzugreifen. Dies alles führte zu einer leicht steigenden Mitgliederzahl.

Veranstaltungen

Zu den herausragenden Veranstaltungen des Jahres 2004 zählt sicherlich der einwöchige Bildungsurlaub zum Buch „Empire. Die neue Weltordnung“. Im September haben wir 12 TeilnehmerInnen die Möglichkeit geboten, sich auf der ostfriesischen Insel Juist mit den Positionen von Michael Hardt und Antonio Negri kritisch auseinander zusetzen. Während mancherorts das Buch als „theoretische Stimme der Anti-Globalisierungsbewegung“ gefeiert wurde, lösten es bei den TeilnehmerInnen keine wirkliche Begeisterung aus. Vielmehr überwog die Skepsis und bleibt der Eindruck, dass die Analysen fehlerhaft sind und die vorgeschlagenen Lösungen zu utopisch ausgefallen sind.

Ein starkes Interesse hat auch unser Wochenendseminar „Strukturen und Handlungen der Gesellschaft“ (im Mai) und haben unsere beiden Theoriekreise gefunden:

  • Demografische Entwicklung – keine Anlass zur Dramatik,
    Prof. Gerd Bosbach (im Februar)
  • Die Habitustheorie Pierre Bourdieus,
    Günter Bell (im November)

Großen Anklang fand auch wieder das traditionelle „Sommerprogramm“ während der Schul- und Semesterferien, an dessen einzelnen Angeboten (Fußballturnier auf den Poller Wiesen, Wanderung durch den Nationalpark Eifel, Führung durch das Kölner Ford-Werk, Grillen und gemeinsame Kinobesuche) auch in diesem Jahr wieder etwa 150 Gäste teilgenommen haben.

In Zusammenarbeit mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW und Attac Köln haben wir im Oktober die deutsch-französische Tagung „Zerstörung des Sozialstaats und Widerstand in Europa“ durchgeführt (etwa 150 TeilnehmerInnen).

Selbstverständnisdiskussion

Die Diskussion über das programmatische Selbstverständnis des Vereins wurde in diesem Jahr mit einer Beschlussfassung eines Positionspapiers („Für eine sozialistische Zukunft!“) auf der Mitgliederversammlung im April fortgesetzt.

Bündnis Soziale Bewegung Köln

Sofort nach seiner Gründung sind wir Mitglied im „Bündnis Soziale Bewegung Köln“ geworden und nehmen aktiv an dessen Arbeit teil. So beteiligten sich Mitglieder unseres Vereins an zwei Straßenaktionen: Im Juli verbanden wir Industrie- und Handelskammer und Arbeitsamt mit einer symbolischen Menschenkette („Unternehmen und Politik treten die Arbeitslosen mit Füßen“), im November protestierten wir gegen Vorschläge, die Arbeitszeiten zu verlängern und forderten, sich den Buß- und Bettag als arbeitsfreien Tag „wiederanzueignen“.

Attac

Ein wichtiges Arbeitsfeld ist nach wie vor die Mitarbeit bei Attac. Sowohl im Arbeitskreis „Umfairteilen!“ als auch im Arbeitskreis „Antisemitismuskritik“ sind Mitglieder unseres Vereins aktiv.

Mit diesen beiden Arbeitskreisen haben wir auch in 2004 wieder gemeinsame Veranstaltungen durchgeführt:

  • Alternativen zur Agenda 2010. Vorstellung des „Memorandum Alternative Wirtschaftspolitik“ mit Ralf Krämer (im Mai, beteiligt war auch die Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW)
  • „Antizionismus – Antisemitismus von links“ mit Thomas Haury (im Dezember, beteiligt waren sechs weitere Organisationen)

Dem im September gewählten Kölner Koordinierungskreis von Attac gehören zwei Mitglieder unseres Vereins an.

Veröffentlichungen:

In diesem Jahr sind vier Ausgaben des „SoFoR-Info“ erschienen. Weitere Standbeine der Öffentlichkeitsarbeit sind unsere Internetseite (www.sf-rheinland.de), ein zweiwöchentlich versandter Newsletter und die „Lokalberichte Köln“, deren Mitherausgeber wir sind.

Mitgliederentwicklung

In diesem Jahr ist die Mitgliederzahl des Vereins leicht angestiegen, auf jetzt 68 Mitglieder. In einem weiterhin schwierigen politischen Umfeld ist diese Stabilität ein kleiner Erfolg. Das räumliche Schwergewicht liegt weiterhin in Köln, wo 2/3 unserer Mitglieder wohnen. Mittlerweile sind wir aber sogar in England und in der Schweiz vertreten, und auch unsere Berliner „Außenstelle“ wächst und gedeiht.

unser besonderer Dank

… gilt auch in diesem Jahr wieder dem Friedensbildungswerk Köln, der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW und dem Willi-Eichler-Bildungswerk, die unsere Arbeit finanziell unterstützt haben