SoFoR-Info Nr. 70: SoFoR-Tätigkeitsbericht 2022

Das Sozialistische Forum Rheinland (SoFoR) will ein Forum für kontroverse Debatten auf hohem intellektuellem Niveau sein – mit einer anregenden Spannbreite differierender Positionen. Wir diskutieren mit dem Ziel der Verständigung und der gesellschaftlichen Intervention, wenn auch mit bescheidenen Mitteln.

Früher gab es einen Grundkonsens, was Imperialismus-Definition und Aufrüstung/Pazifismus angeht. Das ist spätestens seit 9/11 nicht mehr gegeben. Zuletzt wurden Differenzen immer deutlicher sichtbar (China, Klima/Umwelt, Technologieglaube, Identitätspolitik), bis die Kontroverse zuletzt am Ukraine-Krieg eskaliert ist.

Die Forderung nach Waffenlieferungen an die Ukraine, das 100 Milliarden-Sondervermögen für die Bundeswehr und der Begriff der „Zeitenwende“ wurden und werden durch Mitglieder im SoFoR unterschiedlich bewertet. Nach kontroverser Diskussion haben wir uns dann letztlich entschieden, den Appell „Demokratie und Sozialstaat bewahren. Keine Hochrüstung ins Grundgesetz!“ zu unterschreiben.

Danach haben wir uns die Frage nach dem Fortbestand unseres Vereins gestellt. Wir haben uns entschlossen, uns eine ‚Probezeit‘ zu geben und dann zu beraten, ob wir das SoFoR erhalten können. Trotz dieser Kontroversen ist die Zahl unserer Mitglieder stabil. Anfang 2023 hat unser Verein 91 Mitglieder. Und wir haben über eine Reihe von Aktivitäten zu berichten.

SoFoR-Seminar „Transformationskonflikte“

Die herausragende SoFoR-Aktivität war unser Seminar zu Transformationskonflikten in der Villa Palagione in Volterra, siehe S. 4 ff.

Weitere Veranstaltungen

Auf Theoriekreise haben wir auch in diesem Jahr verzichtet, aber zwei andere Veranstaltungen konnten wir durchführen:

  • Sieben-Seen-Wanderung durch den Naturpark Kottenforst-Ville (im August);
  • Vortrag von Manfred Krenn: Die Haare des Kaiman. Kuba: Nahaufnahmen einer desillusionierten Gesellschaft (im November).

Kooperationen

Auch in 2022 haben wir bewährte Kooperationen fortgesetzt:

  • Auf der mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) und dem Friedensbildungswerk Köln organisierten Veranstaltung „Rise up Singin‘ – Mut zum Aufbruch“ warfen die Band Cuppatea und Steffen Lehndorff einen Blick zurück auf den New Deal der 1930er Jahre in den USA (im April).
  • Gemeinsam mit dem Rosa-Luxemburg-Gesprächskreis Sülz-Klettenberg haben wir zu einer Führung durch die Ausstellung „40 Jahre Agentur Laif. 40 Positionen dokumentarischer und journalistischer Fotografie von 1981 bis 2021“ im Museum für angewandte Kunst eingeladen (im Juli).
  • Gemeinsam mit der RLS und dem Bündnis Verkehrswende Köln haben wir über „Verkehrswende – sozial und ökologisch! Was heißt das für Mobilität und für die Jobs?“ diskutiert (im September).

Intensiviert haben wir den Austausch mit der spw. Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft.

Unterstützung politischer Initiativen

Wir sind Mitglied im Netzwerk Cuba.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat auch in diesem Jahr auf sein Familienfest am 1. Mai auf dem Kölner Heumarkt verzichtet. Daher konnten wir unseren Infostand nicht durchführen. Aber an Demo und Kundgebung haben wir natürlich teilgenommen.

Wie bereits erwähnt haben wir den Appell „Demokratie und Sozialstaat bewahren. Keine Hochrüstung ins Grundgesetz!“ unterstützt; ebenso den Appell „Die Waffen müssen schweigen!“. Zudem haben wir den Verein connection und seine Arbeit für Kriegsdienstverweigerer und Deserteure finanziell unterstützt.

Weitere Veröffentlichungen

Im Jahr 2022 sind zwei Ausgaben des SoFoR-Infos erschienen.

Weitere Standbeine unserer Öffentlichkeitsarbeit sind unsere Website https://sf-rheinland.de/ und unsere Facebook-Seite.


Hier befindet sich die pdf-Datei des SoFoR-Infos 70 / 2023.