„Reichtum umfairteilen!“

ein Projekt der AG „Umverteilen!“

„Das Gejammer über die Grenzen der Finanzierbarkeit des Sozialstaats wird von Jahr zu Jahr unglaubwürdiger und unerträglicher, wenn man sich auf die ganze Wahrheit einläßt. Geld ist genug da, und es vermehrt sich in rasender Geschwindigkeit.“

Mit diesen Worten wies der evangl. Pfarrer Wolfgang Belitz am 29. Jan. 2000 auf der Tagung „Umverteilen !“ die Reden vom angeblich nicht mehr zu finanzierenden Sozialstaat zurück. Und an dieser Kernaussage will die parteiübergreifende AG „Umverteilen !“ ihr Projekt „Reichtum umfairteilen !“ ausrichten.

Die Konzeption des Projektes in Stichworten:

1.) Ziele des Projektes

  • Persönliche Qualifizierung der TeilnehmerInnen.
  • Verständigung der AG „Umverteilen !“ auf gemeinsame Positionen zum Thema.
  • Aufgreifen von Widersprüchen in der öffentlichen Darstellung des Themas und Kontrastierung dieser Darstellung mit den Fakten; Ziel: Aufklären darüber, dass der Sozialstaat doch noch finanzierbar ist !
  • Beitrag zur Formierung einer linken Gegenbewegung gegen den Sozialabbau leisten.
  • Verbreiterung der personellen Basis der AG „Umverteilen !“.

2.) Konzeptionelle Absprachen

  • Treffen finden zwischen Februar und Juli etwa alle vier Wochen statt.
  • Für organisatorische Absprachen trifft sich der aktive Kern der AG „Umverteilen !“ nach Bedarf jeweils eine Stunde vor diesen Treffen (also gegen 18.30 Uhr).
  • Die inhaltliche Einarbeitung wird (überwiegend) durch ReferentInnen aus unseren eigenen Reihen geleistet.

3.) Potentielle Bündnispartner

Die IG Metall ist auch deshalb an bevorzugter Ansprechpartner, weil sie eine „Denk-Schrift“ mit dem Titel „fair teilen“ herausgegeben hat und zum gesellschaftlichen Dialog hierüber einlädt. Das Friedensbildungswerk Köln und die Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW haben ihre Unterstützung bereits zugesagt.

4.) Ablauf

  • Inhaltliche Einarbeitung (Feb. – Juli 2001)
  • Vorbereitung der Information der Öffentlichkeit (Juli – Sept. 2001)
  • Information der Öffentlichkeit (Sept. – Okt. 2001): Infostände, Aktionen, öffentliche Veranstaltung
  • Auswertung (Dez. 2001)

5.) Veranstaltungen

15. Februar, 19.30 Uhr
Bürgerzentrum Deutz, Tempelstr. 41
Einführung, u.a. zu den Themen: Was heißt „Reichtum“? Wer ist „reich“? Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland (Falls möglich unter Berücksichtigung des Armuts- und Reichtumsberichtes der Bundesregierung) Außerdem soll an diesem Abend die Konzeptdiskussion abgeschlossen werden

21. März, 19.30 Uhr
Friedensbildungswerk, Am Rinkenpfuhl 31
Reichtum und Macht: Ermöglicht Reichtum mehr als nur ein bequemes Leben? Demokratiedefizite der Klassengesellschaft

18. April, 19.30 Uhr
Friedensbildungswerk, Am Rinkenpfuhl 31
Analyse und Bewertung der Regierungspolitik in Bezug auf Reichtum und Verteilungsgerechtigkeit; z.B.: Steuerreform, Rentenreform, Ökolog. Steuerreform, ‚Reichtumsdelikte‘ (Steuerhinterziehung und Beschäftigung von SchwarzarbeiterInnen) und ihre unzureichende Verfolgung

15. Mai, 19.30 Uhr
Friedensbildungswerk, Am Rinkenpfuhl 31
Internationale Solidarität und ökologische Grenzen des Wachstums. Besteht „unser Wohlstand“ auf Kosten des Rests der Welt? Kann der westl.-kapitalistische Lebensstil der weltweite Standard sein? Nicht-monetäre Dimensionen des „guten Lebens“

im Juni:
als (Zwei-)Tagesseminar
Wo kommt der Reichtum her? (Marxistische politische Ökonomie) Kapitalismusvarianten: Rheinischer Kapitalismus und Standortkonkurrenz Internationale Finanzmärkte: Wie funktioniert der „Shareholder value“-Kapitalismus?

11. Juli
Friedensbildungswerk, Am Rinkenpfuhl 31
Warum werden Reiche in dieser Gesellschaft „geschont“? Ist Ungleichheit funktional? Ist die ungleiche Verteilung „notwendig“?

6.) Teilnahme

Alle Interessierten sind zur Mitarbeit im diesem Projekt eingeladen. Nähere Infos gibt’s bei Hans Günter Bell.