Das Sozialistische Forum Rheinland (SoFoR) will ein Forum für kontroverse Debatten auf hohem intellektuellem Niveau sein, mit einer anregenden Spannbreite differierender Positionen. Wir diskutieren mit dem Ziel der Verständigung und der gesellschaftlichen Intervention, wenn auch mit bescheidenen Mitteln. Dies ergänzen wir um Freizeitangebote wie Wanderungen, Ausstellungsführungen etc.

Wie viele andere linke Zusammenhänge wurde auch unser Verein durch die Kontroversen um den Ukraine-Krieg durchgeschüttelt. Die Forderung nach Waffenlieferungen an die Ukraine, das 100-Milliarden-Sondervermögen für die Bundeswehr und der Begriff der „Zeitenwende“ wurden und werden durch Mitglieder im SoFoR unterschiedlich bewertet. Nach kontroversen Diskussionen haben wir uns entschieden, unsere Arbeit gemeinsam fortzuführen.

Mit Blick auf das zurückliegende Jahr stellen wir fest, dass dies eine gute Entscheidung gewesen ist: Trotz der Kontroversen ist die Zahl unserer Mitglieder stabil. Zu Beginn des Jahres 2024 hat unser Verein 90 Mitglieder. Und vor allem haben wir über eine Reihe von Aktivitäten zu berichten.

Seminar „Die Eigentumsfrage stellen“

Die eine herausragende Aktivität unseres Vereins im letzten Jahr war der Bildungsurlaub, den wir im Oktober in Bad Münster am Stein an der Nahe durchgeführt haben. Vier Tage lang haben die Teilnehmer*innen die Eigentumsfrage aus verschiedenen Blickwinkeln diskutiert.

Alle Referate sowie eine Zusammenfassung des Seminars befinden sich auf unserer Homepage.

Spendensammlung für Cuba

Die andere herausragende Aktivität war eine Spendenkampagne für eine Photovoltaikanlage für Cuba. Diese Anlage soll dazu beitragen, den Energiemangel auf der Insel zu überwinden und den Wechsel von fossiler hin zu nachhaltiger Energiegewinnung zu fördern. Das Projekt wird vom Frankfurter Verein InterRed getragen.

Lothar Reininger, der Vorsitzende des Vereins, hat uns im Mai auf einer Veranstaltung im Kölner Allerwelthaus dieses Projekt vorgestellt. Wir haben zu Spenden für dieses großartige Projekt aufgerufen. Und wir haben angekündigt, alle eingehenden Spenden bis zu einer Gesamtsumme von 4.000 Euro zu verdoppeln.

Am Ende konnten wir 8.265,31 Euro an InterRed überweisen.

Weitere eigene Veranstaltungen

Nach der Corona-Pause habe wir in diesem Jahr wieder Theoriekreise durchgeführt:

• Uwe Hass hat uns Andreas Malms Buch „Wie man eine Pipeline in die Luft jagt. Kämpfen lernen in einer Welt in Flammen“ vorgestellt (im März).
• Dr. Michael Schwan hat referiert zum Thema „Doppelwumms, Inflation Reduction Act und Europäischer Grüner Deal. Unterschiede in der Krisenbearbeitung aus der Perspektive der Vergleichenden Kapitalismusforschung“  (im September).
• Dr. Manuel Kellner hat referiert zum Thema „Kohei Saito und der grüne Marx. Zum Riss im Stoffwechsel mit der Natur“ (im November). Aufgrund der vielen Anmeldungen sind wir in das Friedensbildungswerk Köln ausgewichen. Vielen Dank, dass wir dort tagen durften!

Unsere beliebtes Sommerprogramm hatte dieses Jahr zwei Angebote:

• Ein Besuch der Ausstellung „Wer wir sind. Fragen an ein Einwanderungsland“ in der Bundeskunsthalle (im Juli).
• Eine Wanderung durch den Königsforst und die Wahner Heide mit Abschluss im Gut Leidenhausen (im August).

Kooperationen

Auch in 2023 haben wir die bewährten Kooperationen fortgesetzt:

• Gemeinsam mit dem Rosa-Luxemburg-Gesprächskreis Sülz-Klettenberg haben wir zu einer Diskussion mit Dr. Nima Mina und Mariam Claren über den Widerstand im Iran eingeladen (im Januar).
• Der o.g. Bildungsurlaub an der Nahe wurde durch die Kooperation mit dem Willi-Eichler-Bildungswerk möglich.

Unterstützung von Aufrufen, Mitgliedschaften und Infostände

Wir haben den von der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner*innen (DGF-VK) initiierten Aufruf „Stoppt das Töten in der Ukraine – für Waffenstillstand und Verhandlungen!“ unterstützt.

Wir sind Mitglied im Netzwerk Cuba.

Der Deutschen Gewerkschaftsbund hat in diesem Jahr wieder sein Familienfest am 1. Mai auf dem Kölner Heumarkt durchgeführt. Sehr gerne haben wir uns mit einem Infostand beteiligt.

Weitere Veröffentlichungen

In 2023 sind zwei Ausgaben unseres „SofoR-Infos“ erschienen.

Im August 2023 ist unser „SoFoR-Info“ das letzte Mal in gedruckter Form erschienen. Wir haben dieses seit April 1989 von uns herausgegebene Info nun auf ein reines Online-Format umgestellt.

Weitere Standbeine unserer Öffentlichkeitsarbeit sind weiterhin unsere Internetseite und unsere Facebook-Seite.

Köln, im Januar 2024